Freitag, 21. Januar 2011

Kuba, jetzt endlich mal

Ankommen im Flughafen Havana, rauchen: dürfen tut mans nicht, aber alle machens. Kleines Beispiel, da fällt erst jetzt im nachhinein auf, dass das ein perfektes Sinnbild dafür ist, wie das ganze Land so funktioniert. Für uns Touristen geht alles sehr schnell, willkommen in unserem super-duper sozialistischen Land, aber die Kubaner. Ja, was wollten die denn im Ausland? Gefällt es ihnen denn nicht, hier, auf der schönesten Insel der Welt? Bei "denen" dauert alles etwas länger.

Der Frau beim Geld-Umtausch-Schalter schmeiße ich meine Banknoten hin, die Dollar vom Autoverkauf, die zehn Pfund, die ich am Anfang meiner Reise am Londoner Flughafen gefunden habe, die paar Euros, die Alexaki mir mitgebracht hat. Sie schaut erstmal, zieht ihren Rotz geräuschvoll und ich könnte schwören auch etwas genüsslich hoch, setzt sich bequemer hin, starrt das Geld an. Ich schiebe es ihr hin, da sagt sie: "Tranquila", nur kein Stress, hier ist alles ein bisschen langsam. Alexaki geht es nicht anders, bei ihm dreht sie sich um und spuckt in einen Kübel hinter ihr.

Die Taxis sind gut organisiert, für Touristen gibt es schöne und bequeme Taxis für 25CUC in die Innenstadt und die Dame die uns einweist ist durchaus schnell und kompetent, hier das Klimaanlagenauto für Sie, gell, das brauchen Sie, weil Sie sind aus einem kapitalistischen Land, wo man alles kauft, weil man alles kaufen kann. Das Durchschnittsgehalt eines Kubaners liegt zurzeit etwa bei 17CUC im Monat.

Die Fahrt zeigt Kuba aus dem Bilderbuch, wenn auch nicht aus einem für Kinder. Schäbige Häuser, mehr Schlaglöcher als Asphalt, grauer Himmel, viel Sozialismus, Armut und Che Guevara, der "Vaterland oder Tod!" von zerfallenden Mauern mit müder Stimme vorliest. In der Altstadt von Havanna liegt unser erstes casa particular, wo wir bei cubanos zu Hause ein Gästezimmer für 35CUC/Nacht angemietet haben.

Das Haus ist beeindruckend und wie aus dem Film, heruntergekommen natürlich. Meterhohe Wände, sodass der durchnittliche Wiener Altbau scheißen gehen kann, diese typischen Fliesen und türenhohe Fenster, ein Balkon, von dem wir das kleine Gässchen überblicken können. Viele Zimmer ohne Fenster, der Hitze wegen. Unsere Vermieterin ist sehr nett, sie spricht sogar ein paar Brocken Englisch und wir können uns mit ihr verständigen, sie hat eine dicke Tochter und eine Haushälterin, wir bestellen Frühstück. Ich glaube in Kuba macht sich jeder seine eigene Butter.


http://www.piasteidl.com

Dienstag, 7. Dezember 2010

Ein Reh häuten, dumpster diven und dass Kapitalismus schlecht ist.

Im CRIC-house kommen wir am Abend an. Zur Erklaerung, CRIC steht fuer "Cultural Rehabilitation and Internship Centre", und wer das besser verstehen moechte schaut lieber auf deren Blog: crichouse.blogspot.com. Da steht drin, was sie gerne waeren.

Wir werden nett begruesst, in dem alten Haus ist alles etwas chaotisch und warm von den vielen Leuten, vom Tee und vom Essen. Es riecht nach Raeucherstaebchen. Das Maedchen mit dem niedlichen Gesicht, den kurzen Haupt- und den langen Achselhaaren fragt uns, ob wir heute schon mithelfen wollen. "Do you wanna skin a deer?" - maybe. Wir sagen Hallo und bringen unser Zeug erstmal weg.

Das Reh ist roadkill, einer der Grundstuecksbewohner hat es mit seinem Truck umgefahren - sowas laesst man natuerlich nicht verkommen, und das Tier wir auseinandergenommen.
Als wir dazustossen, haengt das Reh mit tropfendem Hals ueber einer Schuessel. "Do you need any help?" fragen wir. Sie wechseln sich ab, zuerst das Fell ein bisschen von der Brust weg bevor die aufgeschnitten wird. Wie man die Innereien jetzt da rauskriegen soll, weiss aber keiner von den dreien so genau. Es ist dunkel und ich halte den Scheinwerfer.
Schliesslich zieht einer an Speise- und Luftroehre, sodass alles was dranhaengt schliesslich mit runterplumpst. Herz, Lunge und alles andere werden in Meatallschuesseln gelegt. Ob ich das in die Kueche bringen koennte und die Lunge in ein eigenes Gefaess tun, bevor alles in den Kuehlschrank kommt. Ich fasse unten an die Aussenseite, das Metall ist warm.
Die Lunge also in eine Extraschuessel tun, aber davor muss sie noch von allem anderen getrennt werden, was heisst, dass ich die Sachen angreifen muss zum auseinanderschneiden.

Es geht nicht. Es geht nicht. Ganz kurz, das warme Fleisch. Aber präparieren kann ich das nicht: Koennte das vielleicht wer anderer machen? Kein Problem.

Wir schlafen im Auto, am naechsten Tag arbeiten wir nach dem Fruehstueck am Bathhouse gearbeitet: Erde, Sand und Stroh wird mit Wasser relativ irgendwie zu Baumaterial verarbeitet und zu sowas wie Waenden geformt. Am Abend sagt jeder, wie er oder sie sich fuehlt und was das Highlight war, ich fuehle mich komisch.

In den naechsten Tagen praeparieren wir einen Teil des Grundstuecks fuer Regen und hoeren zu wie eine halbe Stunde vollen Ernstes darueber diskutiert wird, ob es fairer ist das Fenster lieber offen zu lassen,fuer die, die es wollen, oder sie zu schliessen, fuer die, denen kalt ist. Wir nehmen an der "freeskool" teil, wo eine aus der Gruppe versucht den anderen - aus welchem Grund auch immer - Quantenphysik naeher zu bringen. Man fragt in die Runde, warum Kapitalismus schlecht ist und mir draengt sich das Gefuehlt auf, sie machen das "fuer uns". Es ist kein grosses "Aha", "Oho", sondern es sind die offensichtlichen Dinge, die wir alle wissen. Aber Alex traegt Raulederschuhe und ich eine Jack Wolfskin Jacke, das irritiert wohl.

In den naechsten Tagen beginnt es erst ein bisschen zu regnen, dann immer mehr zu schuetten. Im Auto ist es feucht und kalt, die Matratze beginnt seltsam zu riechen und mir beginnt fuer eine lange, lange Zeit (bis Ende Kuba) die Huefte und das Bein weh zu tun.

Eines Abends wird ueber die kommende Arbeitsverteilung geredet, ich gehe zu jener Zeit ein bisschen absichtlich draussen lang aufs Klo, um daran nicht teilnehmen zu muessen. Als ich zurueckkomme, hat Alexakimu uns beide fuers dumpster-diven angemeldet - YEEHA.

Das absolute Hightlight des ganzen Aufenthalts findet also noch am selben statt. Alex, Marissa und ich fahren so gegen halb zehn abends los, die Matratze in unserem Van ist zurueckgerollt und Marissa hat Stadtplan und Taschenlampen. Sie ist 15 und wohnt seit einiger Zeit - natuerlich mit Erlaub der Eltern - im CRIChouse. Die Haare traegt sie kurz, und auch ihr restliches Aussehen gleicht sich an das der anderen Maedels im CRIChouse an: Rasieren ist nicht, die Kleidung bequem und wer braucht BHs. Auch wenn man ihr das junge Alter anmerkt, hat sie backfischige Hormonwallungen recht gut unter Kontrolle.
Marissa sagt mir den Weg zu unserem ersten Container an, es handelt sich um ein Geschaeft mit vielen Bioprodukten und einer grossen Obst- und Gemueseauswahl, und wenn ein silbernes Auto dasteht, ist der Besitzer da. Aber da ist gar nichts. Wir packen die Taschenlampen und laufen die paar Meter zum Gitter, hinter denen sich der dumpster befindet, Marissa macht klick und wir schluepfen in den Hof, dann klettern wir einer nach dem anderen hinein in die metallerne Fundgrube. Man muss schon suchen hier, um die guten Sachen zu finden, aber wenn man sich einmal durch den angrauten Salat gewuehlt hat entdeckt man, Frucht fuer Frucht, kiloweise Pfirsiche. Und dann auch noch natuerlich Erdaepfel, Tomaten, Schwammerl, Rhabarber, Lemonen, Zitronen. Wir packen alles in Kisten und dann ins Auto, dann fahren wir weiter zum Safeway. Adrenalin pur, ich bin aufgeregt und gluecklich.

Es gibt keinen sichtgeschuetzten Parkplatz und das Geschaeft hat noch offen, manchmal kommen auf der Strasse Menschen vorbei. Ich traue mich zuerst nicht, weil ich glaube eine Kamera zu sehen und sage den beiden, sie sollen ohne mich gehen. Aber sie kommen schon nach ein paar Sekunden mit kistenweise Essen zurueck:
"We scored the boxtower!" - heute liegt bei Safeway ausnahmsweise nicht alles nur so rum, sondern ist schoen in Boxen verpackt. Da haelt es mich auch nicht mehr und renne zu den beiden, das Herz klopft: ich freu mich so! Eine unglaubliche Menge an Essen packen wir in unser Auto, so voll, dass Marissa kaum noch Platz hat nachher.

Was wir schliesslich nach Hause bringen, habe ich - nachem wir alles gewaschen und sortiert haben - wie folgt im Kopf:

-einen 10l-Topf Cherrytomaten
-8 Avocados
-einen 10l-Topf Pfirsiche
-ca. 20 Zitronen/Limonen
-3 Cheesecakes
-3 Kilo Donuts
-unglaublich viel Salat
-8 rote Rueben
-5 Kilo Erdaepfel
-ca. 15 belegte Sandwiches
- gar nicht so wenig von dem gruenen von den roten Rueben
-einen Bananenkiste voll mit Bananen
-einen Bananenkiste voll mit Schwammerl
-500g veganer Schweinsbraten (oder sowas aehnliches)
-7 Suesskartoffeln
-ca. 10 Stueck Wurzeln (Karotten und aehnliches)
-ein paar Granataepfel
-15 Aepfel
-7 Birnen
-1 Sternfrucht
-10 Zucchinis
-10 Melanzani
-paar Kuerbisse
-einen Sack Bagels

...und noch unglaublich viel anderes gutes Essen, viel, wirklich wirklich viel.

Am letzten Tag machen wir dann nicht mehr viel, Alex und ich gehen spazieren, relaxen und er spielt Kalimba. Wir fahren gegen 10 Uhr morgens los, weil wir noch eine lange Autofahrt nach San Diego vorhaben - wohin wir in der Zwischenzeit ueber eBay das Auto verkauft haben.

Zu meinem Erstaunen schaffen wir die ganze Fahrt nach San Diego an einem Tag.

crichouse
crichouse
crichouse

Dienstag, 30. November 2010

Erstmal den Rest von den USA (zur Haelfte).

Wo waren wir stehen geblieben?

01.10.-03.10. Vancouver
Im kitschigen B&B mit lauter alten Leuten uebernachtet, will Pia nach einem so tollen Abend jetzt doch Flamenco lernen. Beruehmte Fish and Chips auf Granville Island und Stadtspaziergaenge! Pia hat Angst vor der Grenze, Alexaki sieht das gelassen. Wir sind gut vorbereitet und erzaehlen den Grenzbeamten fast souveraen irgendwas, dann steht uns das Land offen.

03.10.-06.10. Seattle
Zum Glueck gibts Essen im Hostel, damit wir das Geld nachher fuer Bier ausgeben koennen, und zwar in einer Bar wo dicke alte Bands gratis gute Musik spielen. Ein Foto vor der "Gum Wall", wo jeder seinen gekauten Kaugummi hinklebt, muss auch sein bevor wir ins Riesenbett mit Weltraumbettwaesche fallen. Der Markt bleibt beeindruckend und es gibt Aepfel die nach Dr. Pepper schmecken (Anm.: Auffaelig viele Sachen schmecken/riechen nach Dr. Pepper, aber darueber ein anderes Mal mehr), deshalb kaufen wir lieber Marionberry-Marmelade, die uns sage und schreibe 1,5 Monate ungekuehlt aushilft. Der Apfel sollte eigentlich nach Traube schmecken: "Grapple" (ja, im Ernst)


dino in seattle




Seattle



06.10.-07.10.
Wir machen uns auf den Weg nach San Francisco und nach dem Besuch von Jimi Hendrix' (+family) Grab schlafen wir auf dem Parkplatz einer Mall (oder besser: einer Shopping-Stadt) im Auto. Ganz schoen aufregend ist das, und Pia gackt sich wieder bissl an, waehrend Alex das gelassen sieht. Das Schlafen ist OK und am naechsten Tag geht der Roadtrip weiter: Die Musik ist gut, die Ernaehrung schlecht, das Wetter wird besser.

Das Grab des Hendrix



07.10.-08.10.
Wir schlafen wieder im Auto und fahren viel.

08.10-09.10.
Nach zwei Tagen und zwei Naechten nur im Auto wird am Ende des dritten Tages beschlossen, im Motel in "Crescent City" zu uebernachten. Das ist ganz preislich ganz OK (59$), und es gibt sogar sowas wie "Fruehstueck". Bevor wir weiterfahren kommt ein Mann in die "Lobby", der sich mit strenger Miene an die kleine asiatische Rezeptionistin wendet: "There is
no bible in the room". Sie schaut verwirrt und bedankt sich, er nickt, wir fahren weiter.

Am Parkplatz der Mall aufwachen



unterwegs essen.



Motel Crescent City



Motel Crescent City




09.10.-10.10.
Wir sind jetzt auf der 101 und nicht mehr auf der Interstate 5 unterwegs. Wir kommen nach Kalifornien und finden den schoensten Strand fuer eine Pause, wo Alex die Sonne haelt. Fahren durch die gigantischen "Redwoods", als es schon dunkel ist. Nach jeder Kurve zeigt sich ein neuer, der still und maechtig, mit unfassbar geraden Stamm und meterlangem Durchmesser in den schwarzen Himmel ragt. Dass da Asphalt ist, schert die Wurzeln ueberhaupt nicht, und sie nehmen sich den Platz, den sie brauchen. Aus den Baeumen, die die Strasse direkt saeumen und zu breit sind, sind Teile des Stammes weggeschnitten um den Autos Platz zu machen. Wer da wohl gewinnt? Wir uebernachten auf einem Safeway-Parkplatz und kommen am naechsten Tag abends in San Francisco an.

Sandfuss



die Sonne tragen



Den Baum umarmen




Den Baum besteigen




(fast) durch den Baum (ja, das ist ein Baum) fahren





Den Baum butschen!





Diese Amis...





10.10.-11.10.
In San Francisco kann man nicht parken, deshalb stellen wir das Auto in Sausalito ab, einem schnieken Vorort von SF, und nehmen den Bus nach Downtown. Dort treffen wir in einer kleinen mexikanischen Imbissbude Eric, seine Freunde und Mitbewohner: Eric hatten wir ueber couchsurfing.org kontaktiert, und nachdem er uns die Couch abgesagt hatte wurde ein unschuldiges gemeinsames Bier und die Nacht im Auto beschlossen. Aus einem Bier wurden mehrere und der letzte Bus verpasst, sodass wir spaetnachts dann "heimlich" doch bei Eric uebernachteten.
Die Mieten in San Francisco sind dermassen teuer, dass es normal ist sich ein Zimmer mit ein oder zwei anderen Leuten zu teilen. So kommt es, dass Eric und sein Zimmer-Mitbewohner sich ein Einzelbett teilen (der von seinem Glueck vorher natuerlich nichts wusste) und Alex und Pia zusammen im Erics Einzelbett schlafen. Weil mit den restlichen Mitbewohnern nicht vereinbart und das Gratis-Parken in Sausalito um acht in der Frueh aufhoert, sitzenn wir aber nach ca. 3 Stunden auch schon wieder im ersten Bus dahin. Was fuer ein Glueck, weil wir sonst niemals diesen unglaublichen Blick auf SF's Skyline bekommen haetten:

11.10.-12.10.
Nach ein bisschen mehr Schlaf im Auto wurde das erstmal auf einem kostenlosen P&R Parkplatz abgestellt, bevor wir wieder uns wieder auf den Weg nach Downtown machen. Dann mit Eric zum "Full House"-Park, der viel kleiner ist als er im Fernsehen ausschaut (und Schande, dass wir den echten Namen gar nicht wissen). Was haben wir eigentlich sonst gemacht? Wir schlafen heute bei Michael, Eric's bestem Freund.

12.10.-13.10.
Wir treffen uns wieder mit Eric und machen am Abend den "Jazzbezirk" unsicher. Da landet Alexaki auf der Buehne beim jammen, bekommt die CD des Bassisten mit, der will naemlich wie alle unbedingt im Porgy spielen.

13.10.-16.10. Fitzgerald
Das wars jetzt mit couchsurfen und wir nehmen uns ein Doppelzimmer im Fitzgerald. Pia fuehlt sich ganz schoen krank und wir verbringen zwei Tage im Hotel. Zum Glueck gibts da einen Fernseher. Alexaki kuemmert sich um die Schwaechelnde wie um ein Baby. Da wird man bald wieder gesund!

16.10.-17.10.
Pia gehts wieder besser, on the road again. Auf dem Weg nach LA wird es waermer und suedkalifornischer, irgendwie. Am spaeten Abend halten wir in irgendeiner kleinen Stadt am Meer vor einem Nachtclub und gehen vor dem schlafen (im Auto vor dem Nachtclub) spazieren.

17.10.-18.10.
Wir kommen am Abend in LA an, aber das Hostel haben wir erst ab morgen gebucht. Wir schlafen vor dem Hostel im Auto.

18.10-19.10.
Wir ziehen ins Hostel ein und waehrend unser Zimmer fertig gemacht wird, gehen wir Zutaten fuer ein Chili con Carne kaufen. Das Chili schmeckt gut und dann fahren wir mit dem Auto herum, weil das die beste Moeglichkeit ist die Stadt zu sehen.


San Francisco, 6am





San Francisco




...hihi.




Alex ist der beste.


19.10.-20.10.
Seit Beginn der Reise hatte Pia den Plan zu WWOOFEN (world wide opportunities on organic farms: Mithilfe auf der "Farm" gegen Unterkunft und Verpflegung) und hatte dabei eine ganz spezielle "Farm" im Auge: das CRIChouse. Normalerweise muss man sich Monate vorher bewerben, oder zumindest Wochen, und da wir das nicht gemacht hatten, hat Pia da gar nicht mehr dran gedacht. Alex hat das dann doch irgendwie organisiert, und dann wurde umdisponiert und sich auf den Weg gemacht. Leider aber Pia den Ort dann falsch im Kopf und so fahren wir erstmal nach San Luis Obispo (das ist zurueck in Richtung San Francisco), um dann draufzukommen, dass gewuenschter Ort Sebastapol heisst und noch mal fuenf Stunden weiter noerdlich, also zurueck in Richtung SF liegt. Da war Pia angepisst, weil wir schon eine Nacht im Auto in San Luis Obispo verbracht hatten und gar nicht mehr Auto fahren wollte und ausserdem in die "falsche" Richtung. Aber wir sind doch hingefahren.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Butschs go America *ENGLISH*

Pictures in the entry before!

...let's catch up (hopefully)

The day of Butsch's arrival itself is worth a whole story, but to make it short: Pia is already at the Sunlotus and Alex misses the bus, no Internet, no Phone, Pia driving there, driving back, driving there again because we just miss each other (1h each way)...lots of beer inside of Alex und finally: romantic and pouring rain without wipers, it's 2am in the morning, a mountain road and fog. After 48h without sleep for Alex and over 40 Butsch-less nights for both of us, the bed seems to be the softest and most comfortable one in the world.


People, work and freetime at the sunlotus were - especially for Alex - a huge but welcomed contrast to the Viennese every-day-life (Pia got used to those strange North Americans)

Patrick worked at the sunlotus just as we did - the next Canadian you cannot not be friends with! 21 too and a very funny guy we built stuff with and had nice conversations about almost everything...

Anita, one of the owners, cooks. Oh, and how she cooks! We had fish 90% of the time, delicous fish, stuffed fish, fish for breakfast, smoked fish, grilled fish, salty, sweet, awesome. Each meal a party in our mouths, with us as the VIP guests.

Might as well have something to do with the fact that our workd mainly consisted of building a smoke shack (as Canadian as our new lumberjack-flannel shirts!), which had to be tested a lot. njam.

Paul, the other owner, told us what to do. Kind of. Nice and weird, as the Canadians are, yes, he told us a lot, but we figured out what to do ourselves :)

Ginger, the daughter, hates Pia after 30 minutes. I am sorry, but on the other hand, it is not my fault that donkey bit you, you know you have to make your hand flat and they don't like Cheese-sticks. You hate me and your Mom will kill the donkeys, you say. The next day we play Dollies and you smile, Alex comes and you're laughing and jumping.

After four days (for Alex, ten for Pia): Party and Bye... on the road again


First stop: Victoria. We both know it yet, what makes wandering through the streets together it even more beautiful... the first days of our "almost-only-good-weather" period!
After a night in Victoria, we are making our way to the mainland again to stay in Vancouver for the next two nights (by the way, the most livable city in the world followed by... VIENNA!) at a B&B: As if we would do house-sitting for the "Seventh Heaven" family while they're on vacation. We were almost the only ones in one of two guesthouses (the other one was filled with elderly people). And it was clean!

What generally happened in Vancouver: Pia wants to learn Flamenco now.


Goodbye, Canada! Howdy USA! No bible in the room.

Freitag, 8. Oktober 2010

Butschs go America, Kalifornien, 08.10.2010


























Na dann holen wir mal das alles nach, hoffentlich.
Der Tag der Butschankuft ist schon eine ganze Geschichte wert, aber fassen wir es kurz: Pia schon im sunlotus und dann Alex Bus verpasst, kein Internet, kein Telefon, hinfahren, zureuckfahren, wieder hinfahren, viele Biere im Alex und dann endlich: Doch romantisch, stroemender Regen - ohne Scheibenwischer und um zwei Uhr morgens, die Bergstrasse und Nebel und dann fuer Alex nach 48 schlaflosen Stunden und fuer uns beide nach ueber 40 butschlosen Naechten am Ende das Bett.

Menschen, Arbeit und Freizeit im sunlotus waren vor allem fuer Alex ein starker, aber gerade deshalb willkommener Kontrast zum Wiener Alltag (Pia ist ja die nordamerikanischen Weirdos schon gewohnt).
Patrick hat so wie wir fuer taeglich Brot und Bett gute sechs bis acht Stunden geschuftet - der naechste Kanadier, der einem gar keine Wahl laesst als sich zu fuehlen als waere man schon ewig miteinander befreundet.
Anita (Besitzerin 1) kocht. Und wie! Wir haben uns zwar zu grob 90% von Fisch ernaehrt, koestlichster Fisch, Fisch gefuellt, Fisch zum Fruehstueck, Fisch geraeuchert, Fisch gegrillt, suess, salzig, awesome. Jede Mahlzeit eine Geschmacksnervenparty und wir in der VIP-Lounge!
Hing aber auch damit zusammen, dass ein Grossteil unserer Arbeit darin bestand eine Raucherkammer zu bauen (so kanadisch wie unsere neuen Holzfaeller-Flanellhemden!) - und die muss man ja auch ausgiebig testen, njam.
Paul (Besitzer 2) war unser Arbeitsauftraggeber und kanadischer Weirdo der besonderen Sorte.
Und hatte viel zu erzaehlen. Ueber Woodwork und geraeucherten Fisch genuaso wie ueber speziellere, auch besonders kanadische Dinge, die wir hier lieber nicht zu detailliert beschreiben sollten. Raeusper.
Abgesehen davon hatte er nie so wirklich einen Plan welche "Arbeit" wir jetzt wie und wofuer ueberhaupt verrichten sollten (sofern sie nicht unsere eigene Idee war). Und wenn doch, dann um am Ende mit grosser Wahrscheinlichkeit draufzukommen, dass wir soeben einen riesen Umweg gemacht hatten. Aber Ende gut, Fisch gut.
Ginger, die Tochter, ist vier und rennt nach ungefaehr 30 Minuten Pia weinend zur Mama.
Ja selber Schuld. Du weisst, dass man beim Esel-fuettern die Hand flach machen soll, da kann ich ja nichts dafuer wenn sie dich beissen. Und sie moegen auch keine Cheese-Sticks. Jaja, du hasst die Esel und mich und morgen wird deine Mami die Esel umbringen, mhm. Aber am naechsten Tag soll ich wieder mit dir Dollies spielen. Und dann kam Alex und du lachst und springst und traust dich zum ersten Mal von der Riesen-Burger-King-Rutsche.
Nach vier Tagen und einer ausgelassenen Feier am letzten Abend dann der Abschied.
Zwar etwas schweren Herzens aber gleichzeitig mit grosser Vorfreude endlich (wieder) on the Road zu sein..!

Erster Stop: Victoria. Kennen wir beide schon, aber umso schoener jetzt zusammen durch huebsche Gassen zu schlendern - und ab jetzt fast durchgehend schoenes Wetter fuer die ultimative gute Laune!
Nach einer Nacht gehts dann wieder aufs Festland, Vancouver fuer die naechsten zwei Naechte (gefolgt von Wien die most livable city in the world) im B&B: Als wuerden wir das Haus der himmlischen Familie waehrend deren Urlaub hueten. Ein Kontrast zu den bisherigen Herbergen, denn wir waren fast alleine in einem von zwei Gaestehaeusern (beim anderen quollen die alten Leute fast aus den Fenstern) und sauber wars auch, das hat man in den Hostels ja nicht so oft.

Am ersten Abend ein schnelles Begruessungsbier in der naechstbesten Bar, und die tut ganz unschuldig. Aber dann: Fuenf Personen betreten die Buehne. Ein Mann mit Gitarre, einer der nur klatscht, eine Frau die singt und im Mittelpunkt zwei Flamenco-Taenzerinnen. Und binnen Sekunden dreht sich die Stimmung im Takt, von sonntaeglich zu saturday night, das Stampfen der Absaetze, feste Schritte, die wach ruetteln.
Und zu Pia's Unabhaengigkeits-non-plastic-Holzhuetten-Selbstversorger-Plan (der jetzt auch eine Raeucherkammer beinhaltet) gesellt sich das grosse Verlangen, doch Flamenco zu lernen.

Naechster Tag: Froehliches in der Stadt herumgurken, "world famous" fish&chips auf Granville Island, ein abendlicher Spaziergang und frueh schlafen gehen, um fit fuers Grenzueberschreiten zu sein...

Goodbye, Canada! Howdy USA! Da liegt keine Bibel im Zimmer.

(to be continued)