Dienstag, 31. August 2010

Das Butschmobil: Ein 1998 Ford Windstar, Vancouver 30.08.2010




So, nachdem ich also unerwarteterweise eine Ebay-Auktion gewonnen hatte, gings erstmal ab ueber die Grenze ("What are you doing? Where are you staying? How much money do you have?"), weil da das Auto war. Amerikanski Auto auf Canadian Ground.

Stellte sich heraus, allerdings schon im vorhinein, dass das Auto dem Superchristen gehoert. Das ist irgendwie beruhigend, weil ich glaube nicht, dass Superchristen mit fuenf Kindern (mit langen Roecken und Strohhueten) luegen oder schlechte Sachen machen duerfen. Siehe auch: http://www.revivalschool.com
Und irgendwie beunrhigend, da dem Superchristen (er ist Preacher) letztens die Einreise in die USA verwehrt wurde (obwohl das auch nix heisst, eigentlich) um dort ja nicht gegen die anderen Superchristen zu predigen.

Jedenfalls traf ich den am Flughafen, wir haben beiden vier Zeilen auf einem Blatt Papier ausgefuellt und dann ist er abgerauscht. Und ich habe wieder im Auto geschlafen und bin mit Rueckenweh aufgewacht.

Am naechsten Tag dann mit dem Bus wieder zurueck in die "Where are you staying? When are you leaving? What is that? Where do you live?" Staaten, um das Auto, dass ja ein US-Buerger ist, zu lizensieren.

Das laeuft folgendermassen ab: Man gehe zu einer Autolizensierungsstelle, beispielsweise in einem Kaufhaus. Dort gebe man ID und das "ausgefuellte" Blatt Papier ab: Name, Adresse, Kilometerstand. Bezahlt je nach Autopreis (bei mir 721$) diverse Abgaben (159$).

...

...und off you go. Wirklich. Unglaublich. SO einfach hab ich mir das echt nicht vorgestellt und bin schnell abgerauscht, bevor sie sichs anders ueberlegen konnten!

Es handelt sich um ein Auto, von dem ich hauptsaechlich schlechtes gehoert habe, aber ich hoffe es haelt die paar Wochen durch. Und eingerichtet ist es auch schon :)

Donnerstag, 26. August 2010

Ausgeschlafen in Seattle FOTOS, Seattle, 25.08.2010











Der Flug ging ueber Washington DC und hatte eine Stunde Verspaetung. Anschlussflug verpasst. Eine Nacht fuenf Sterne (und drei kleine Flaeschchen Duschzubehoer, zwei Seifen und eine Badehaube...), 15$ Essensgutschein, ein grosses Bett und ein dazupassender Fernseher. A ned schlecht.

Seattle ist warm, laid-back und huebsch.
...und ich bereue es ein bisschen, mich im vorhinein nicht informiert zu haben.

Fuer die, die es auch nicht wussten: Seattle ist Geburtsort von Jimi Hendrix und Starbucks, Todesort von Kurt Cobain und Schauplatz von Grey's Anatomy. Ausserdem beruehmt fuer Fisch, Musik und viel Regen.

Letzteres habe ich noch nicht mitbekommen, aber alles andere wird einem hier in Downtown mindestens auf T-Shirts entgegengeschmissen. Vielleicht mache ich morgen die "Dead Guy Tour". Irgendein Hostel hat einen Jimi Hendrix-Schrein.

Vor dem ersten Starbucks der Welt schnipsen fuenf afroamerikanische Gospelsinger, die in den Nachmittag singen, gegenueber spielt einer Pop auf der Gitarre. Nach 6 Uhr, wenn der Markt schliesst, kommt das erste Riff aus der Bar im zweiten Stock.

Das Hostel liegt gleich am Farmer's Market, Fisch ist billig und gut (heute gab's bei mir Tuna, 3$ fuer umgerechnet 320g, ja, das ist billig) und wie schon erwaehnt, ich finde Maerkte unglaublich toll! Lauter bunte Sachen, Blumenstrausse, viel Lokales, viel Liebe in der Marmelade und den selbstgemachten Nudeln.

Apropos Essen und Hostel: Kein Wolf Den, aber sehr zu empfehlen. Abgesehen von einer fuer mich perfekten Lage gibt es 3x die Woche inkludiertes Dinner (!!) und jeden Tag Fruehstueck, Vorhaenge vor den Betten und Spinde.

Algonquin Park, die 2.: FOTOS, Seattle, 25.08.2010


Good morning, Algonquin


Canoeing with Stephen


Wolf Den Main Lodge


Lounge


Lounge



Mieko


Lounge


Endlich hab ich auch so ein Foto (ca. 7 Uhr morgens)



CATHERINE


nochmal, weils so schoen is



...in Algonquin Park bin ich zwar schon seit Montag nicht mehr, aber ich habe es erst heute geschafft, die Daten der SD-Karte zu rekonstrieren: alleine Daten gerettet!! ALLEINE!! Ich bin stolz auf mich!

Das mit dem Flug am Freitag nach Vancouver, das wurde natuerlich nichts. Ich komme in Toronto am Flughafen an, zwoelf Uhr. Tut mir Leid, British Airways sperrt erst um zwei auf. British Airways-Schalter, zwei Uhr dreissig. Tut mir Leid, wir koenne Ihr Ticket nicht umschreiben. Der Cathay-Schalter sperrt um zehn auf. Informationsschalter, elf Uhr dreissig. Tut mir Leid, der Cathay-Schalter sperrt erst um zwei Uhr auf. Cathay-Schalter, ein Uhr dreissig. Tut mir Leid, die zustaendige Person fuer RTW-Tickets ist erst um sechs Uhr wieder da.

Als ob ihr wirklich was machen koenntet...

Parkhaus, zwei Ihr dreissig, man versucht zu schlafen. Es ist ist viel zu kalt und die Heizung funktioniert nur, wenn man rumfaehrt. Man faehrt also rum. Parkhaus, sechs Uhr.

Ich schneide den leeren vier Liter Wasserkanister in zwei Haelften und klaue Milch aus dem Coffeeshop. Die Damen da gackern und quasseln, und ich habe ja eh einen Kaffee gekauft. Da sind noch Rice-Krispies, eine Banane und ein bisschen Ahornsirup im Rucksack. Knuspere ich also schlaflos Bananenahornsirupreiskrispies mit Milch aus der unteren Haelfte des Plastikkanisters, stehe da in Socken am Parkdeck des Flughafens und schaue ueber Industrietoronto in den Sonnenaufgang... und muss laecheln.

DAS ist wohl Weltreise, denk ich.

Zum Cathay-Schalter gehe ich nicht mehr. Ich schreibe Ben ein Mail, ob ich wieder zurueck ins Wolf Den kann: Waesche falten wird immer gebraucht und man freut sich auf meine Pies. Ich bin schliessliech Pie-a.

Cat ist froh dass ich wieder da bin, und ich erst. Ich falte ein bisschen Waesche und gehe schlafen, die zwei Stunden zwischendurch habens nicht so wirklich gebracht.
Und das mache ich dann auch die naechsten zwei Tage (mit zwischendurch bisschen backen, quatschen und Kueche putzen).

Ich bin traurig als Cat am Sonntag faehrt, aber am naechsten Tag bin ich auch schon wieder weg: Im Bus nach Buffalo, wo ich nach erfolgreicher Eigenorganisation nach Seattle fliegen soll...

Donnerstag, 19. August 2010

Ein langer Eintrag. Toronto 20.08.2010

Heute haette der Tag sein sollen, an dem ich nach Toronto zurueckfahre. Und die Nacht, die ich mir um die Ohren haette schlagen muessen, um morgen zu viel zu christlicher Zeit (7:40) via Mexico City nach Vancouver zu fliegen. Denkste. Aber dazu spaeter.

Ich bin jetzt in Toronto, die letzten Tage im Wolf Den habe ich gemuetlich Waesche-faltend und wandernd verbracht. Ich habe mir den Spitznamen Pie-a erarbeitet (mhm... Pies) und zum Abschied ein organic cotton american apparell Wolf Den T-Shirt bekommen. Das ist nett, ich wollte schon eines kaufen.

Apropos Pies. Die Himbeeren und Heidelbeeren, die man so im Supermarkt zu kaufen kriegt, die schmecken auch tatsaechlich nach Himbeeren und Heidelbeeren. Wirklich! Liegt wahrscheinlich daran, dass sie im immerwarmen Kalifornien genmanipuliert vor sich hin wuchern. Sicher kann ich das aber auch nicht sagen, denn Genmanipulation muss hier nicht gekennzeichnet werden. Genauso wie Eier. Sind halt einfach Eier, ob das jetzt Legebatterie oder Bodenhaltung ist, man weiss es nicht. Bio bei tierischen Produkten gibt es kaum, zumindest nicht in regulaeren Supermaerkten. It seems Europeans are much more... natural. Kann sein. Und das von Cat, die die Welt retten will :)

Schade, dass ich da weg musste....

und jetzt wahrscheinlich wieder zurueckfahre. Jetzt kommt der Ticket-Part. Der ist kompliziert, aber ich versuche es einfach. Aus bestimmten Gruenden haette Atlantis, mein Reisebuero, mein Ticket nach meiner Ankunft in Toronto von einer fiktiven(alten) auf die reale(neue) Route umschreiben sollen. So wars geplant.
Bloed nur, wenn die naechste gebrauchte Airline, Mexicana de Aviacion und das Reisebuero eingehen. Plan waere gewesen, zuerst nach Mexico City und dann nach Vancouver zu fliegen, da ich nur bestimmte Airlines fliegen darf. Und somit kein Direktflug Toronto-Vancouver fuer mich infrage kommt, da die Strecke nur von kanadischen Airlines geflogen wird, und die sind nicht in meinem Ticket inkludiert. Geht nicht aber nicht via Mexico City, da Mexicana mich nicht mehr fliegt, da bankrott. Zweite Moeglichkeit: Mit American Airlines ueber Dallas nach Vancouver zu fliegen. Geht nicht, da ich kein Visum fuer die USA habe (72Std vorher ist Minimum). Hm. Bleibe ich also noch ein bisschen hier. Und versuche mein SCHEISSDRECKS ROUND THE WORLD TICKET zu stornieren. Entschuldigen Sie bitte die Faekalausdruecke, aber das war die bescheuertste Idee dieser ganzen Reise. Und ich bin nicht mal sicher, ob das geht, das stornieren. Denn eigentlich sollte das das Reisebuero machen, aber, ha, ja, die gibts ja auch nicht mehr!
Sollte das dennoch klappen, wirds spannend - keine festgelegte Route, keine festgelegte Zeit und ich kann machen was ich will... bis das Geld aus ist.

Oh und nochwas. Ich glaube die Speicherkarte meiner Kamera ist hinueber. Deshalb gibts jetzt erstmal keine Bilder. Oder nie wieder. Dafuer hab ich mir aber einen putzigen 10,1-Zoll Laptop fuer umgerechnet 250 Euro gekauft (Acer Aspire One Nav50, wens interessiert) und kann somit diverse Suechte genuegend befriedigen.

Peace.

Mittwoch, 11. August 2010

So werde ich jetzt: Algonquin Park, 10.08.2010




Thanks for the pic, Stephen!



"You could cut off my hand, and I would still live. You could take out my eyes, and I would still live. Cut off my ears, my nose, cut off my legs, and I could still live. But take away the air, and I die. Take away the sun, and I die. Take away the plants and the animals, and I die. So why would I think my body is more a part of me than the sun and the earth?"
(Kathleen Dean Moore)

Zugegeben, das ist ziemlich kitschig. Stimmt aber.

Im Wolf Den zu arbeiten war die beste Entscheidung die ich haette treffen koennen. Ueber Ben (dem gehoert das hier) hab ich schon geschrieben, er hat irgendwas mit Oekologie studiert. Catherine studiert restauration ecology, sprich, was macht man um damaged ecosystems zu reparieren. Kristen und Stephen studieren Geografie, er spezialisiert sich aber auf geomorphology.
"Theres so much to learn!" - was fuer Kollegen.

Das ganze Hostel ist eine Permakultur, biodegredable laundry detergent und Kloputzmittel ebenfalls biologisch abbaubar, Feuer machen lernen, einen Vortrag ueber essbare Wildpflanzen anhoeren. Meistens ist kochen der Trick. Barfuss im Regen spazieren. Himbeeren und Brombeeren sammeln, schoen dass euch mein Kuchen schmeckt! Morgen mach ich Marmelade.

Und ich habe endlich erlebt, was Canoeing heisst.
Kanu fahren, dass heisst um 6:30 aufstehen. Kanu fahren, das heisst, dass der kanadische Postkartendunst noch auf dem Wasser ist und man vor lauter Dunst und Sonnenaufgang fast nichts sieht. Ausser dass es unglaublich schoen ist, aber das sieht man auch mit geschlossenen Augen. Kanu fahren, das heisst dass man sich ohne Gerausch auf dem Wasser fortbewegt, so still, dass der Waschbaer einen erst bemerkt, wenn man nur noch 30cm weit weg ist. Sofern man den "Indian Stroke" beherrscht, eine Art zu paddeln wo man das Paddel die ganze Zeit im Wasser laesst.

Ich bin noch nicht so weit, dass ich das Auto stehen lasse, nicht hier in Kanada. Aber ich habe jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich alleine drinsitze und rumfahre. Oder wenn ich Obst aus Mexico kaufe (damit habe ich heute aufgehoert). Ich sehe mich selbst in achteinhalb Monaten am Rande von Wien in einer Blockhuette mit Garten und Permakultur und ohne Plastik, mit einer Solarheizung aus Bierdosen und einer wilden Teesammlung in Marmeladeglaesern.

Bis jetzt.

Mittwoch, 4. August 2010

Ottawa et Montréal, 04.08.2010

laundry in Montréal, es hat geregnet wie Sau

Vom Mont-Royal, guess where


Mont-Royal


Mont-Royal



POUTINE! (In Quebecois spricht man "Putsin")


Mein Host ist ganz recht, VOLL nette Leute alle!!


Das ist die fetteste Katze, die ich je gesehen habe. Von hinten sah sie aus wie ein Baer.



Ottawa, irgendein wichtiges Gebaeude und der Mond.


Ottawa, normalerweise steht statt "No Problem" "No Service"



Ottawa



Ich hab die ganze Zeit "Metalcafe" gelesen... crazy street name



Ich vor dem Parliament




Parliament hill

Parliament hill



Das ist eigentlich fuer streunende Katzen, aber es gibt hier so viele Eichhoernchen wie Tauben in Wien (ca.)




Ottawa, Marché


Parliament hill

Ottawa, Museum
Ottawa, Notre Dame


Martin (er wollte unbedigt dass ich ein Foto von ihm auf meinem Blog habe) - lustiges Kerlchen.




Von Algonquin Park gings dann weiter nach Ottawa. Schon besser als in Toronto hier, niedriger, ein bisschen suesser und schon ein bisschen franzoesischer. Das ist aber auch schon alles, was ich berichten kann, denn mehr als in meiner Nachbarschaft herumzulaufen wollte ich mir nicht leisten. Nach drei Naechten gings aber sowieso weiter nach Montréal (das é ist auf dieser Tastatur eine eigene Taste), und bis jetzt, ja mag ichs echt gern!

Montréal erfuellt einige Klischees, zumindest was ich bis jetzt mitbekommen habe. Man hasst Ontario, und die Franzosen die Englaender, sozusagen. Why have you been to Ontario?! Entschuldigung, ich musste dort landen. Tut mir Leid, wirklich. Hier ist alles viel besser, echt.

Es gibt viele viktorianische Haeuschen und die Stadt ist sehr sehr alternativ-studentisch, ein riesengrosser siebter Bezirk, sozusagen, wir lieben alle Menschen ausser die englischsprechenden Kanadier, und Franzosen ein bisschen mehr als alle anderen. Mit einem Haufen Bars und kleinen Lokalen, alle ein bisschen anders als die daneben und bunt, und huegelig sind die Strassen, das mag ich.

Gestern ass ich Poutine. Wer das nicht kennt, ich nehm an niemand, Poutine ist die Nationalspeise in Quebec. Ja was denn, fragt man sich, bestimmt mit franzoesischem Einfluss, etwas ganz Feines, Gaenseleber mit Bouillabaisse-Geschmack und Coq-au-vin als Beilage oder so, das muss doch was besonderes sein... denkste.
Poutine besteht aus einem Riesenhaufen Fritten, uebergossen mit BBQ-Sauce und einem Haufen Kaese. Ich habe mich nacher gefuehlt als haette ich einen Liter Frittierfett getrunken-und war trotzdem froh, dass ich es proboiert hab. Es ist nicht sooo grausig wie es aussieht, ich hab mich am Anfang auch ein wenig gefuerchet.

Heute werde ich die Innenstadt unsicher machen und hoffentlich mal das weltberuehmte Nachtleben erkunden. Am Freitag gehts dann zurueck nach Algonquin!